Nun wird die Geburt des zweiten Buches „auf vier rädern selbstbestimmt durch den alltag“ gefeiert.
Was hängt diesmal mit der Geburt des zweiten Papierbabies zusammen?
Die Zeit zum Weiterschreiben war reif.
Diesmal wurde „unter den Rock geblickt“. Ich fing an über mein tägliches aufregendes Zusammendasein mit meiner Assistenten zu berichten Wie sieht der Alltag einer Rollstuhlfahrerin aus, die 24 Stunden am Tag auf die Unterstützung professionell helfender Hände angewiesen ist? Selbstbestimmt versus fremdbestimmt. Und auch: nie wieder allein…
Eine Art Erlebnistagebuch entstand, wobei es sich keineswegs um den Verzehr von Zuckerwatte handelt. In dieser Zeit ereilte mich eine dicke Krise, die einem Schleudergang ähnelt, und die neue Weltansichten kreiert.
Worum geht es deteilierter?
Um einen fetten Ausschnitt aus meinem Alltag. Ursprünglich sollte es sich um eine reine Art eines Erlebnistagebuchs handeln. Ich stellte - in Verbindung mit den erzählungstauglichen Aktivitäten - meine Assistent*innen vor. Später erhielt jeder bei der von mir kreierten Präsentation einen personen- sowie situationsabhängigen Witz. Der Erzählung gesellten sich automatisch meine Sprüche, Gedanken, Ansichten und Einstellungen zu. Auch klaute ich skrupellos jede Menge prägnanten Aussagen kluger Köpfe, die ich aufs Papier übertrug. Das Rad muss nicht neu erfunden werden.
Warum dauerte das Schreiben dieser Erzählung so lange?
Das „Corona-Age“ stoppte alles, entzog mir jegliche schöpferische Lust, beinahe hätte ich von dem zweiten Buch in der Vergangenheitsform gesprochen.
Die höhere Macht, das Universum, sendete mir plötzlich einige liebe Menschen auf meinen Weg zu, die mich aus dem Tiefschlaf weckten. Ich fing wieder an zu schreiben. Die Gedanken flossen aufs Papier und - ich wurde ehrlicher, demütiger, persönlicher, direkter.
Nach sechs Jahren stand das fertige Manuskript fest.
Warum es nicht über einen Verlag ging?
Ich beschloss, den bereits bekannten, mühsamen, Kräfte zerrenden Weg der Veröffentlichung über den Literaturverlag gar nicht anzuschlagen. Einmal reichte es mir. Ich lernte zwar damals eine Unmenge, mehr brachte es aber nicht.
Nun stand ich auf dem Lebensweg mit einem riesigen Fragezeichen auf dem Buckel. Wer korrigiert mir diesmal so viele Seiten? Blitzschnell kam die Lösung. Wie aus heiterem Himmel übernahm Verena liebevoll das Lektorat. Verena, die sich schon immer dem Theater sowie Literatur zuwandte, machte keine so große Geschichte daraus und tat.
Wer ließ es in die Bücherform drucken?
Herr Örs fand, mein Manuskript gut, leitete alles zu einer Druckerei und wir siegten.
Ich verkürze den Bericht des abschließenden Werdegangs meines zweiten Buches, um nicht zu langweilen. Natürlich läuft nicht alles reibungslos ab, aber ich bin nicht hier auf unserem Planeten, um im Stillstand zu verweilen.